
Kreidezähne bei Kindern
Was sind Kreidezähne?
Kreidezähne entstehen durch eine Hypomineralisation des Zahnschmelzes, bei der während der Zahnentwicklung nicht genügend Mineralien eingelagert werden. Dies führt dazu, dass der Zahnschmelz weicher und poröser ist als bei gesunden Zähnen. Betroffen sind häufig die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) und die Schneidezähne (Inzisiven). Die Zähne erscheinen fleckig, gelblich bis bräunlich verfärbt und können raue oder poröse Oberflächen aufweisen.
Ursachen für Kreidezähne
Die genauen Ursachen für Kreidezähne sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Faktoren während der Zahnentwicklung eine Rolle spielen können:
- Erkrankungen in der frühen Kindheit: Infektionen, Fiebererkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antibiotika) können das Risiko erhöhen
- Umweltfaktoren: Belastung durch Umweltgifte wie Dioxine oder Weichmacher wie Bisphenol A (BPA) könnten ebenfalls eine Rolle spielen
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Kreidezähnen wird vermutet, jedoch ist dies nicht eindeutig bewiesen
Symptome: Woran erkennt man Kreidezähne?
- Verfärbungen: Weiß-gelbliche bis bräunliche Flecken auf den Zähnen
- Empfindlichkeit: Erhöhte Schmerzempfindlichkeit auf Kälte, Wärme oder Süßes
- Oberflächenstruktur: Raue oder poröse Zahnoberflächen
- Strukturschwäche: Schnelle Abnutzung oder Absplitterungen des Zahnschmelzes
- Kariesanfälligkeit: Erhöhtes Risiko für Karies aufgrund der geschwächten Schmelzstruktur
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie von Kreidezähnen richtet sich nach dem Schweregrad der Schmelzstörung:
- Fluoridierung und Schmelzhärtung: Die regelmäßige Anwendung von fluoridhaltigen Präparaten kann den Zahnschmelz stärken und die Mineralisierung fördern
- Füllungen und Versiegelungen: Bei stärker betroffenen Zähnen können Zahnärzte spezielle Füllungen oder Versiegelungen auftragen, um die Zähne zu schützen
- Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Die Kontrolle beim Zahnarzt ist essenziell, um frühzeitig eingreifen und Karies vorbeugen zu können
- In schweren Fällen: Kronen oder Zahnersatz: Bei stark zerstörten Zähnen kann es notwendig sein, diese mit Kronen zu schützen oder im Extremfall zu ersetzen
Tipps zur Vorbeugung und Pflege
- Schonende Zahnpflege: Verwenden Sie eine milde Kinderzahnpasta mit Fluorid und nutzen Sie weiche Zahnbürsten
- Zuckerarme Ernährung: Reduzieren Sie den Konsum von Süßigkeiten und säurehaltigen Lebensmitteln
- Regelmäßige Zahnarztbesuche: Früherkennung ist entscheidend, um Schäden gering zu halten
- Vermeidung von Weichmachern: Achten Sie beim Kauf von Plastikprodukten auf die Kennzeichnung „BPA-frei“, um den Kontakt mit potenziell schädlichen Weichmachern zu minimieren
Kreidezähne sind für Kinder oft schmerzhaft und können langfristige Zahnschäden verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Zahnpflege sind entscheidend, um die Beschwerden zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden. Eltern sollten regelmäßig die Zähne ihres Kindes kontrollieren und bei ersten Anzeichen von Kreidezähnen den Zahnarzt aufsuchen.