Verbot von Amalgamfüllungen

Verbot von Amalgamfüllungen – Was Patienten jetzt wissen müssen

Amalgamfüllungen gehören seit Jahrzehnten zur Standardbehandlung in der Zahnmedizin. Doch aufgrund wachsender Umwelt- und Gesundheitsbedenken rückt ihr Einsatz immer stärker in den Fokus gesetzlicher Einschränkungen. Was steckt hinter dem Verbot von Amalgamfüllungen? Welche Alternativen gibt es? Und was bedeutet das für Sie als Patienten?

Was sind Amalgamfüllungen?

Amalgam ist eine metallische Zahnfüllung, die hauptsächlich aus Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber besteht. Sie ist besonders langlebig, kostengünstig und einfach zu verarbeiten. Aus diesen Gründen wurde sie über viele Jahre hinweg insbesondere bei Backenzähnen eingesetzt.

Warum stehen Amalgamfüllungen in der Kritik?

Der kritische Bestandteil von Amalgam ist das enthaltene Quecksilber, ein Schwermetall, das potenziell gesundheitsschädlich ist. Zwar ist das Quecksilber im Amalgam chemisch gebunden, dennoch kann es in geringen Mengen über die Jahre freigesetzt werden, wie beim Kauen oder bei alten, beschädigten Füllungen. Mögliche Folgen der Füllung reichen von allergischen Reaktionen bis hin zu neurologischen Beschwerden, auch wenn ein direkter Zusammenhang wissenschaftlich nicht eindeutig belegt ist.

EU-Verbot

Die Europäische Union hat im Rahmen ihrer Umweltstrategie entschieden, den Einsatz von Amalgam schrittweise einzuschränken. Bereits seit 2018 ist die Verwendung bei Kindern unter 15 Jahren, schwangeren und stillenden Frauen untersagt. Ab dem 1. Januar 2025 soll Amalgam komplett verboten werden.

Die Entscheidung basiert dabei nicht nur auf gesundheitlichen Aspekten, sondern auch auf Umweltschutzgründen. Quecksilber belastet Böden und Gewässer und auch bei der Entsorgung entstehen Risiken für die Umwelt.

Was bedeutet das Verbot für bestehende Amalgamfüllungen?

Bereits vorhandene Amalgamfüllungen müssen nicht entfernt werden. Solange sie intakt und funktional sind, besteht kein Behandlungsbedarf. Eine Entfernung sollte nur erfolgen, wenn die Füllung defekt ist oder Beschwerden verursacht und auch dann nur durch Fachärzte mit Schutzmaßnahmen.

Welche Alternativen zu Amalgam gibt es?

Moderne Zahnmedizin bietet zahlreiche, gesundheitlich unbedenkliche Alternativen:

  • Kompositfüllungen: Kunststoffbasierte Füllungen, besonders für sichtbare Bereiche geeignet
  • Keramikinlays: Hochästhetisch, langlebig und biokompatibel
  • Goldinlays: Besonders stabil, jedoch teurer und auffälliger

Die Auswahl des geeigneten Materials hängt von der Zahnposition, den Kaukräften und den individuellen Wünschen ab.

Das Verbot von Amalgamfüllungen markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung gesundheits- und umweltfreundlicher Zahnmedizin. Patienten profitieren heute von einer Vielzahl an hochwertigen Alternativen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch überzeugen. Wer bestehende Amalgamfüllungen hat, sollte sich bei der nächsten Kontrolle individuell beraten lassen.

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